Kurz vor Weihnachten fand mit erheblichen öffentlichen Zuschüssen eine Konferenz mit dem Namen Canaan Konferenz in Berlin statt. Laut Ankündigung versteht sie „sich als eine Plattform für den bi- und trilateralen Dialog von Frauen aus Palästina, Israel und Deutschland“. Bei dieser Konferenz wurde Gabi Weber vom Palästina Cafe Freiburg auf Druck des Bundesministeriums, wie wir erfuhren, in letzter Minute – als sie schon in Berlin gelandet war – ausgeladen. Zu diesem ungewöhnlichen Vorgang hat der Sprecherkreis von Kopi einen Brief an die Bundesministerin geschrieben und bis heute keine Antwort erhalten.
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Hier der Brief:
Koordinationskreis Palästina Israel (KoPI)
http://www.kopi-online.de
Canaan-Konferenz in Berlin, Ausladung Gabi Weber
Frau
Manuela Schwesig
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Glinkastr. 24
10117 Berlin
Frankfurt, den 18. Dezember 2014
Sehr geehrte Frau Ministerin Schwesig,
über die Ausladung von Gabi Weber bei der Canaan Conference in Berlin (15.-18. Dezember 2014) sind wir sehr überrascht, da sie uns als sehr engagiert für die Menschenrechte der Palästinenser bekannt ist. Wir bitten Sie um eine genauere Begründung für die Intervention Ihres Ministeriums, da wir befürchten, es könne sich um einen Versuch handeln, eine unabhängige Diskussion der Verhältnisse im besetzten Palästina zu behindern.
Mit freundlichem Gruß
Aus dem Sprecherkreis von KoPI:
Gabi Bieberstein (Internationaler Versöhnungsbund, Deutscher Zweig, e.V) Matthias Jochheim (IPPNW, Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.), George Rashmawi (Palästinensische Gemeinde Deutschland e.V.), Gisela Siebourg (Deutsch-Palästinensische Gesellschaft)
KoPI ist ein Zusammenschluss deutscher Friedens-, Menschenrechts- und Solidaritätsorganisationen
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Weitere Informationen zu der Konferenz:
Die (geplatzte) Canaan Konferenz >>>
Call to Boycott the Canaan Conference for German-Israeli-Palestinian Women’s “Trialogue” >>>